KOPF.HERZ. HAND.WERK. 75 JAHRE JAGGI+HAFTER
Mario Walker hat sich in 25 Jahren als Experte bei Jäggi+Hafter AG auf dem Bau etabliert. Aktuell leitet der Polier den Rohbau eines Werkhofes in Oberhasli – mit einem eingespielten Team, das an seiner Seite arbeitet. Ein Blick hinter die Kulissen eines Berufs, der Handwerk, Führung und Organisation vereint.
Es ist ein klarer, kühler Morgen in Oberhasli. Die Baustelle an der Grabenackerstrasse erwacht langsam zum Leben. Im Zentrum des Geschehens: Mario Walker, ruhig, fokussiert und mit einem prüfenden Blick auf das vierstöckige Bürogebäude vor ihm. Der 54-jährige Polier hat die Aufgabe, den gesamten Bauprozess zu steuern – vom ersten Spatenstich bis zur Fertigstellung des Rohbaus. Vor ihm wird bald der neue Werkhof für die Gartenbaugenossenschaft Zürich stehen, inklusive Bürogebäude, Werkstatt, Lagerhalle und eigener Tankstelle. «Im Januar sollte der Rohbau fertig sein», sagt Walker, als er sich eine dicke Mappe mit Plänen zur Hand nimmt.
Die Uhr zeigt 7 Uhr, die ersten Arbeiter versammeln sich auf der Baustelle. Walker dirigiert seine Mannschaft ohne viele Worte. Die Gruppe ist eingespielt, einige von ihnen arbeiten schon seit über zwei Jahrzehnten mit ihm zusammen. Einer der Männer ist bereits 25 Jahre an seiner Seite. «Das hilft ungemein, denn so halten wir den Stress in Grenzen», sagt Walker. «Jeder weiss, was er zu tun hat.» Ein weiterer Vorteil: Mit einem verlässlichen Team an der Seite wird die Kommunikation erleichtert. Über Funk ist Walker ständig mit Kranführern und den Bauarbeitern verbunden. Ruhige Kommunikation statt Geschrei auf der sonst schon lebhaften Baustelle.
Insgesamt sind es rund 12 bis 20 Arbeiter auf der Baustelle, je nach Phase des Projekts. Heute stehen die Arbeiten an den Bodenplatten der Werkstatt und an der Kanalisation im Fokus. Kanalisation und Schächte sind die Basis für die Strom- und Abwasserleitungen, die laufend verlegt werden. Parallel dazu stellt das Team die Stützmauer des Bürogebäudes fertig.
Seit 25 Jahren ist Mario Walker bei Jäggi+Hafter tätig – einer Firma, die für ihn mehr als nur ein Arbeitgeber ist – sie ist fast ein zweites Zuhause. Schon sein Vater war hier als Polier tätig – und so folgte Mario Walker in dessen Fussstapfen. «Damals haben sie meinen Vater gefragt, ob ich nicht als Polier bei Jäggi+Hafter arbeiten möchte. So bin ich hier gelandet», erzählt Walker mit einem Lächeln.
Als Polier muss Mario Walker nicht nur auf der Baustelle anwesend sein, sondern auch den Überblick über die organisatorischen Aufgaben behalten. Sein Tag beginnt früh: Um 6 Uhr ist er schon vor Ort, um den Tagesplan zu erstellen und Materialbestellungen abzuklären. «Es gibt viel zu koordinieren. Wenn man es richtig plant, bleibt der Stress aber aus», sagt Walker. Einen Teil dieser Planungsarbeit erledigt er in seinem Container, der mitten auf der Baustelle steht und wie ein mobiles Büro fungiert. Schlicht und zweckmässig eingerichtet, für Walker aber von unschätzbarem Wert: «Dieser Container begleitet mich auf jede Baustelle, seit 25 Jahren», erklärt er. Drinnen findet man alles, was Walker für die Koordination des Bauablaufs benötigt: Computer, Pläne und eine kleine Küche. Hier verbringt Walker einen Teil seines Tages, plant die Arbeiten, telefoniert mit Lieferanten und Bauführern und bespricht die nächsten Schritte.
Trotz des eingespielten Ablaufs ist auf der Baustelle Flexibilität gefragt. «Manchmal müssen wir kurzfristig Entscheidungen treffen, wenn sich die Bauphase ändert», erklärt Walker. Aktuell steht das Projekt gut im Zeitplan: Die Decken des Bürogebäudes werden nächste Woche gegossen, während die Arbeiten an der Lagerhalle in etwa zwei Wochen starten. «Da beginnen wir mit der Ausführung der Bodenplatten», sagt er und zeigt auf die grosse, noch unbebaute Fläche.
Mit einer Mischung aus Weitblick und pragmatischem Handeln führt Walker seine Gruppe durch den Tag. «Ich kann mich auf mein Team verlassen, aber am Ende des Tages bin ich verantwortlich, dass alles läuft», sagt er.
Als Walker vor über 25 Jahren als Polier anfing, war der Beruf noch deutlich anders. «Die Polierschule habe ich damals in mehreren Blöcken gemacht, nachdem ich einige Jahre als Maurer tätig war. Das Unternehmen hat mich weiterbezahlt, aber ich musste mich für einige Jahre verpflichten», erinnert er sich. Heute ermöglicht Jäggi+Hafter den Lernenden, bereits nach abgeschlossener Lehre die Polierschule zu besuchen – und zahlt ihnen nach wie vor das volle Gehalt während der Ausbildung.
Trotz Verantwortung, Termindruck und Arbeitslast legt Walker Wert darauf, dass er und sein Team den Feierabend pünktlich einhalten. «Um 17 Uhr ist Schluss. Danach geniesse ich die Zeit mit meiner Familie», sagt er. Auch das ist ein Aspekt, den er am Beruf des Poliers schätzt: Der Tag endet verlässlich – anders als in vielen anderen Berufen der Baubranche.
Während das Team die Werkzeuge zur Seite legt, blickt Walker noch einmal auf das Bürogebäude. Ein beachtliches Projekt, bei dem für Walker vor allem die Zusammenarbeit mit seinem Team zählt – wie sonst auch: «Wir wechseln die Baustellen, aber mein Stammteam bleibt. Das ist das Schöne an meinem Beruf: Du siehst am Ende des Tages, was du geleistet hast. Und dabei hast du immer neue Herausforderungen.»
Es ist Feierabend auf der Baustelle, wo nun auch die letzten Maschinen verstummt sind. Mario Walker schliesst seinen Container ab, zieht seine Jacke über und verlässt das Gelände. Der Tag neigt sich dem Ende zu, aber die Planung für den nächsten läuft bereits in seinem Kopf weiter. Morgen um 6 Uhr wird er wieder hier sein – pünktlich wie immer.
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